Physiotherapie (de)
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Physiotherapie (bis 1994 auch: Krankengymnastik) ist eine Therapieform, die zum Ziel hat, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers zu erhalten oder wiederherzustellen.
Physiotherapeutische Maßnahmen werden häufig nach ärztlicher Diagnose verordnet. Der Patient erhält vom Arzt ein Rezept, auf dem die Diagnose, das Heilmittel, Frequenz und Häufigkeit aufgeschrieben sind. Physiotherapeuten dürfen allerdings auch ohne ärztliche Verordnung präventiv behandeln, sofern keine schwerwiegenden Erkrankungen vorliegen. [1]
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Allgemein
Das Wort Physiotherapie ist von den griechischen Wörtern physio = Natur und therapeia = Behandlung / Begleiten abgeleitet.
Physiotherapie / Krankengymnastik ist ein nach der ärztlichen Diagnose verordnetes, aus vielen unterschiedlichen Therapieformen bestehendes Heilmittel, welches das Ziel hat, die größtmögliche Bewegungs- und Funktionsfähigkeit im körperlichen (=somatischen) und im geistigen (=psychischen) Sinne eines Menschen zu erhalten oder wiederherzustellen. Die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit kann durch Krankheit, Unfall, angeborene Störungen oder Fehlverhalten im Alltag beeinträchtigt sein. Dieses Ziel orientiert sich an der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Gesundheit als einen Zustand des körperlichen und geistigen Wohlbefindens bezeichnet.
Geschichte
Bereits in der Antike war die erholsame Wirkung von gymnastischen Übungen, Massagen und Heilbädern bekannt, Thermal und Mineralquellen wurden genutzt. Hippokrates (um 400 v.Chr.), der den lebendigen Leib als Organismus, Gesundheit als Gleichgewicht und Krankheit als gestörten körperlichen (physischen) und geistigen (psychischen) Gesamtzustand betrachtete, vertrat die medizinische Auffassung, dass die Natur eigene Heilkraft besitzt. Dieser Grundsatz findet sich heutzutage in vielen Behandlungsformen der Physiotherapie wieder, die die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen.
Bereits im 18. Jahrhundert entwickelte ein schwedischer Sportlehrer aus den Leibesübungen eine gezielte therapeutische Gymnastik, im 19.Jahrhundert erfreute sich die Anwendung von Heilbädern, Wassergymnastik und Gesundheitserziehung etc. (Sebastian Kneipp, der Vater der Hydrotherapie (Wassertherapie)) wachsender Beliebtheit. Anfang des 20. Jahrhunderts brachte ein Berliner Arzt die „schwedische Heilgymnastik“ nach Deutschland und definierte den Beruf den „Gymnasten“.
Bedingt durch Kriege und Zunahme von Arbeits- und Berufsunfällen stieg der Bedarf an Behandlungen und erweiterte die Anwendung der Krankengymnastik auf verschiedenste Bereiche der Medizin wie z.B. die Chirurgie, Neurologie.[2]
Literatur
Christine Mayer, Werner Siems: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie: Anleitungen und Tipps für die Behandlung: Orthopädie, Chirurgie, Pädiatrie, Innere Medizin, Neurologie. Verlag: Springer Berlin Heidelberg. 2011. ISBN-10: 3642172660
Weblinks
Deutscher Verband für Physiotherapie