Leistungssport (de)

From FitnessWiki

Revision as of 12:52, 3 May 2024 by Admin (Talk | contribs)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)
Jump to: navigation, search

Ganz allgemein unterscheidet sich der Leistungssport vom Breitensport in punkto Zeitaufwand und Trainingsintensität.

Contents

Allgemein

Leistungssport ist ein ständiges Training mit steter Reizsteigerung zur Erzielung von permanenter Leistungssteigerung, verbunden mit regelmäßigem Abruf der Leistung auf Wettkämpfen. Der Leistungssport nimmt einen Großteil der Zeit des Sportlers ein. In manchen Sportarten wird er sogar als Beruf ausgeübt, in anderen zusätzlich zur beruflichen Tätigkeit. In vielen Fällen wird er auch nach der sportlichen Karriere zum Beruf. [1]

Geschichte

Berufssportler gab es schon im Altertum. Bei den Olympischen Spielen Griechenlands nahmen viele Sportler teil, die keine weiteren beruflichen Verpflichtungen hatten und sich voll und ganz dem Training widmen konnten. Entweder sie konnten es sich durch privaten Reichtum leisten oder sie hatten sich schon in früheren Wettkämpfen bewährt. Auch die römischen Gladiatoren waren im gewissen Sinne Berufssportler. Ende des vierten Jahrhunderts nach Christus allerdings erklärte Kaiser Theodosius die Olympischen Spiele für heidnisch und verbot sie. Wenig später fanden auch die letzten Gladiatorenkämpfe statt. Mit ihnen endete auch vorerst das Profisportlertum.
Im Mittelalter spielte der Sport eine wesentlich geringere Rolle als im Altertum. Wettkämpfe gab es nur in Form von Ritterturnieren, die aber - ähnlich wie die Gladiatorenkämpfe - eher als militärische denn als sportliche Übung dienten. Die Renaissance rückte die kulturellen Errungenschaften des Altertums wieder mehr ins Bewusstsein, im England des 18. Jahrhunderts wurde das Boxen immer populärer, dort ließen sich zum Teil große Summen an Preisgeldern verdienen. Parallel zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert begeisterten sich immer mehr Menschen für den Sport - sowohl aktiv als auch passiv. Sport war für viele ein Ausgleich zur oft stupiden, anstrengenden Arbeit in den Fabriken. In Amerika erreichte Baseball eine große Popularität, dort wurde 1869 der erste professionelle Club gegründet: die Cincinnati Red Stockings. Parallel dazu wuchs auf den britischen Inseln das Interesse an Fußball, dort fingen in den 1880er Jahren die Clubs an, ihre Spieler zu bezahlen. 1879 wurde in England die erste Profiliga mit zwölf Fußballvereinen gegründet.
Doch vor allem waren es die Olympischen Spiele der Neuzeit, 1896 zum ersten Mal ausgetragen, die den sportlichen Wettkampf auf breiter Ebene zurück ins Bewusstsein rückten. Allerdings waren Berufssportler bei Olympia lange Zeit verpönt. Erst Ende der 1970er Jahre wurde der Amateurparagraf gelockert, in den 1990er Jahren dann (mit kleinen Einschränkungen) gänzlich aufgehoben.
Nachdem die Folgen des Ersten Weltkriegs überwunden waren, nahm das Interesse am Sport weltweit stark zu, und zwar in den verschiedensten Sportarten. Ligen und Verbände wurden gegründet, Stadien erbaut. Mit dem Beginn der TV-Ära nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die Situation für Profisportler. Lebten sie bislang hauptsächlich von Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Prämien, konnten Sportler ihre steigende Popularität nun aufgrund ihrer Medienpräsenz vermarkten.
Mit dem Aufkommen des Privatfernsehens und weltweiter Satellitenprogramme in den 1980er Jahren wuchs das mediale Interesse an Sportveranstaltungen immens. Sportübertragungen waren in den meisten Fällen Quotengaranten, die Fernsehsender trieben die Preise für die Übertragungsrechte immer höher. Anfang der 1980er Jahre zahlten ARD und ZDF umgerechnet zirka 323.000 Euro an die Vereine, um die Spiele der Fußballbundesliga zeigen zu können. 2009 wurden die Rechte für 420 Millionen Euro verkauft - der Preis hat sich in 30 Jahren mehr als verhundertfacht. Und das nicht nur im Fußball.[2]

Leistungssport und Ernährung

Wer Leistungssport macht, führt eine Sportart mit dem Ziel aus, im Wettkampf eine hohe Leistung zu erbringen. Tägliches Training sowie eine ausgewogene Ernährung sind daher unverzichtbar. Das intensive Training, das bis an die Belastungsgrenzen geht, erfordert eine speziell ausgerichtete Ernährung, die an die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen des Sportlers angepasst ist.

Leistungssteigerung ist mit Ernährung möglich
Je nach Art des absolvierten Trainings richtet sich der zuzuführende Nährstoffanteil an Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten. Eine optimale Ernährung liefert eine Leistungsoptimierung sowie zusätzlich eine Regeneration der beanspruchten Energiereserven der Muskulatur. Wichtigster Energielieferant für Leistungssportler sind, wie bei fast allen Sportarten, die Kohlenhydrate. In perfekter Kombination mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Wasser gewährleisten sie den bestmöglichen Stoffwechselvorgang im Körper des Sportlers, um diesen für die verschiedenen Leistungsphasen wie Trainingsphase, Vorwettkampfphase, Wettkampfphase und anschließende Regenerationsphase vorzubereiten.

Vorwettkampfphase und Wettkampftag
Da ein voller Magen die Zwerchfellatmung behindert und somit die Durchblutung der Muskeln einschränkt, sollte die letzte größere Mahlzeit zwei bis drei Stunden vor einem Wettkampf eingenommen werden. Aber auch ein leerer Magen zu Wettkampfbeginn führt zu einem Herabsetzen der Leistungsfähigkeit, da der Blutzuckerspiegel aufgrund der zu geringen Aufnahme von Kohlenhydraten sinkt. Ratsamer ist eine optimale Vorbereitung des Körpers auf die bevorstehende Situation. Intensives Training und eine zeitgleiche kohlenhydratarme Ernährung führen zu einer Leerung des Glykogenspeichers ungefähr eine Woche vor dem Wettkampf. Im Anschluss wird das Training reduziert, die Ernährung besteht nun hauptsächlich aus Kohlenhydraten. Somit erreicht man eine größtmögliche Glykogenspeicherung im Körper. Zusätzlich sollte auch auf eine ausreichende Zufuhr von Wasser und kaliumreichen Lebensmitteln wie Obst oder Trockenobst geachtet werden.

Während des Wettkampfs
Ernährungsfehler vor der Wettkampfphase können keinesfalls während der Austragung durch eine zusätzliche Nahrungsaufnahme behoben werden. Empfehlenswert ist die Zuleitung von isotonischen Sportgetränken oder leicht verdaulichen Kohlenhydraten während der Pausen, um den Glykogenspeicher wieder aufzufüllen.

Auffüllung des Energiedepots nach dem Wettkampf
Die verbrauchten Nährstoffe müssen dem Körper direkt nach einem Wettkampftag oder einer harten Trainingseinheit wieder zugeführt werden. Dazu gehören genau wie bereits zur Vorbereitung reichlich Kohlenhydrate, Eiweiße, Mineralstoffe und ausreichend Flüssigkeit. Bestens geeignet um die Energiedepots nach dem Leistungssport wieder aufzufüllen sind daher Getreidesorten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. Der Flüssigkeitsverlust sollte am besten mit Wasser oder Saftschorlen ausgeglichen werden.[3]

Leistungssport und Essstörungen

Für Leistungssportler besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Essstörung zu erkranken. Besonders in ästhetischen Sportarten, Sportarten wo ein großes Maß an Ausdauer erforderlich ist oder Sportarten mit Gewichtsklassen leidet ein deutlich höherer Anteil der Sportler an einer Essstörung und setzt seine Gesundheit aufs Spiel. Trainer und Betreuer stehen in der Verantwortung. In ästhetischen Sportarten wie Turnen, Ballett, Tanzen, Eiskunstlauf oder Synchronschwimmen, in denen Athleten nach technischen und künstlerischen Werten beurteilt werden, befinden sie sich unter grossem Druck, dünn zu sein. Viele Schiedsrichter sehen Schlankheit als wichtiges Kriterium an, wenn es darum geht, über die künstlerische Benotung zu entscheiden. Ein niedriges Körpergewicht ist zudem oft günstiger für den Bewegungsablauf. Bei Ausdauersportarten wie z.B. Langstreckenlauf bringt ein niedriges Körpergewicht eine Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit mit sich. Die Sportler müssen weniger "Ballast" mit sich tragen. Bei Sportarten mit Gewichtsklassen wie Boxen, Ringen, Judo und Gewichtheben und bei Jockeys muss ein bestimmtes Gewichtslimit eingehalten werden. Eine Gewichtsabnahme berechtigt zudem zur Teilnahme an der nächstniedrigen Gewichtsklasse mit vermeintlich schwächeren Gegnern. Auch für Skispringer bedeutet ein niedriges Körpergewicht meist Vorteile im Wettkampf. Athleten mit Essstörungen gehen ein erhöhtes Risiko für medizinische Komplikationen, z.B. Schwankungen im Elektrolythaushalt und Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand ein, weil ihr Körper neben der körperlich anstrengenden Aktivität durch den Sport zusätzlich durch die Essstörung beansprucht und geschädigt wird. Generell birgt jede Essstörung das Risiko der Osteoporose, also der deutlichen Verminderung der Knochenmasse und der Verschlechterung der Knochenmikroarchitektur durch die von der Essstörung hervorgerufene Entkalkung des Skelettsystems. Stressfrakturen z.B. des Oberschenkelhalses, des Unterarms und der Wirbelkörper bei den hohen mechanischen Belastungen durch den Sport treten verstärkt auf. Die Essstörung macht die Sportler aber auch anfälliger für den ohnehin enormen emotionalen Druck, unter dem sie nicht nur bei Wettkämpfen stehen. Depressive Verarbeitungsstörungen, Antriebsarmut, Leistungsverlust und Schlafstörungen sind die Folge.[4]

Literatur

Weblinks

Quellen

  1. http://www.klausschenck.de/ks/downloads/h31christinaleistungssport.pdf
  2. http://www.planet-wissen.de/sport_freizeit/olympische_spiele/leistungssport/profisport_geschichte.jsp
  3. http://www.hilfreich.de/leistungssport-ernaehrung-fuer-sieger_1369
  4. http://www.magersucht-online.de/index.php/informationen-zu-magersucht/32-essstoerungen-und-leistungssport
Personal tools
Namespaces
Variants
Actions
Navigation
Toolbox