Yoga (de)
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Allgemein
Yoga dehnt und kräftigt die gesamte Körpermuskulatur. Dadurch werden Verspannungen gelockert und Körperhaltung, Muskeltonus und Körperbewusstsein verbessert. Bei regelmäßigem Training werden Konzentrations-fähigkeit, Beweglichkeit und Gleichgewichtssinn gefördert. Die Asana-Übungen beanspruchen bei korrekter Technik sanft alle Gelenke in jede Richtung. Das fördert die Biegsamkeit und Geschmeidigkeit des gesamten Bewegungsapparates und der Wirbelsäule. Ideal auch bei Rückenbeschwerden und nach Sportverletzungen. Poweryoga (auch bekannt als Yogarobic oder Ashtanga-Yoga) ist eine aus Amerika kommende Richtung: die Kombination von meditativem Yoga mit sportlichem Aerobic erfordert kraftvollen Körpereinsatz bei hohen Raumtemperaturen auf hohem Niveau und trainiert im Gegensatz zu anderen Yogaformen auch die Ausdauer.
Geschichte
Bereits die älteren Upanishaden (Sammlung philosophischer Schriften) ca. 700 vor Christus, beschreiben Atemübungen und das Zurückziehen der Sinne (Pratyahara) in den Atman als Hilfsmittel der Meditation. Die mittleren Upanishaden, die um 400 vor Christus entstanden, erwähnen mehrfach den Begriff Yoga und auch die wesentlichen Elemente des späteren Yoga-Systems. Der Yoga stand hierbei in enger Verbindung mit den Theorien, wie sie das philosophische System des Sankhya nannte. Sankhya und Yoga sind wie Geschwister. Das eine System bietet die Theorie und die klare Erkenntnis, das andere primär die Praxis.
Im Mahabharata (bekanntestes indisches Epos) um ca. 300 vor Christus nimmt der Yoga bereits einen bedeutenden Platz ein und wird als praktisches Gegenstück zum theoretischen Sânkhya erwähnt.
Die Wurzeln der Yoga- Philosophie liegen im Hinduismus und Teilen des Buddhismus. Das Individuum wird hier als ein Reisender im Wagen des materiellen Körpers gesehen. Der Körper ist der Wagen, der Kutscher der Verstand, die fünf Pferde die 5 Sinnesorgane, der Fahrgast die Seele und das Geschirr heißt im Indischen "Yoga".
Die klassischen indischen Schriften beschreiben vier Yogawege: Raja Yoga nennen sich die meditativ orientierten Stufen des Achtgliedrigen Yoga,(auch Ashtanga Yoga genannt: 'Ashta' = acht, 'Anga' = Teile). Es wird angenommen, dass Patanjali die überlieferten Yoga-Lehren im 2. oder 4. Jahrhundert nach Christus in seinem Werk, das aus 194 kurzen, auf vier Büchern verteilten Merksprüchen (Sutras) besteht, zusammenfasste.
Jnana Yoga, Yoga der Erkenntnis, intellektuelle Richtung, Karma Yoga, Yoga der Tat, des selbstlosen Handelns, Bhakti Yoga, Yoga der Verehrung/Hingabe. Ursprünglich ist Yoga ein rein spiritueller Weg, und es geht vor allem um Erleuchtung durch Meditation. Die vielen Asanas entstanden erst im Laufe der Zeit. Ihr vorrangiges Ziel ist, den Körper so zu kräftigen und zu mobilisieren, dass er möglichst beschwerdefrei über einen längeren Zeitraum im Meditationssitz z.B. Lotossitz verweilen kann. Mit der Zeit erkannte man immer mehr die positive Wirkung der körperlichen Übungen auf das gesamte Wohlbefinden des Menschen. Die Asanas wurden weiter entwickelt und die körperliche Betätigung im Yoga bekommt in unserer Zeit einen immer höheren Stellenwert. Einen ersten Niederschlag findet diese Entwicklung in der Entstehung des Hatha Yoga. Die „Hatha Yoga Pradipika“, ein Text aus dem 15. Jhrdt., legt die Techniken dar, die den Körper, als effektives Mittel zum Erreichen der existentiellen und spirituellen Ziele des Yoga, einbeziehen. Raja Yoga ist eine auf dem Hatha Yoga fußende Yogalehre, die spirituelle Ziele betont.
Die dynamische Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg tat dann ein Übriges, um die Verwestlichung und damit die Säkularisierung des Yoga zu fördern. Als mit den telegenen Yoga-Turnübungen von Kareen Zebroff im ZDF ab Ende 1973 der endgültige Yoga-Boom ausbrach, sah die Mehrzahl der Bundesbürger im Yoga längst ein exotisches angehauchtes Entspannungs- und Fitness-Programm. Die Anhänger und Befolger einer eher auf das Geistige und Spirituelle orientierten Yoga-Praxis blieben seither in Mitteleuropa in der Minderzahl.
Auch wenn die Wurzeln im Hinduismus liegen, wird Yoga heute von mindestens drei Millionen Deutschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen praktiziert. Yoga steht nicht im Widerspruch zu Anschauungen anderer Religionen.
6 verschiedenen Yoga-Wege
- Hatha Yoga: es ist am weitesten in Europa verbreitet. Es besteht vorrangig aus Körperstellungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayamas), sowie Tiefenentspannungstechniken.Außerdem gibt es im Hatha Yoga Ratschläge für eine gesunde Lebensführung, u.a. vegetarische Vollwerternährung.
- Kundalini Yoga ist der Yoga der Energie. Kundalini Yoga beschreibt den Astralkörper mit seinen Chakras (Energiezentren) und Nadis (Energiekanälen). Kundalini Yoga gibt Übungen, welche den Astralkörper reinigen, unsere Lebensenergie (Prana) stark erhöhen, die Chakras harmonisieren und öffnen. Wenn wir bereit sind, erwacht die machtvolle Kundalini-Energie entweder langsam allmählich oder spontan plötzlich. Das Erwachen der Kundalini ist mit vielen überwältigenden, auch außersinnlichen Erfahrungen, einem starken Glücksgefühl, Erweiterung des Bewußtseins und Entfaltung neuer Fähigkeiten verbunden.
- Raja Yoga umfasst die Techniken des mentalen Trainings und der Meditation. Raja Yoga erklärt, wie der menschliche Geist funktioniert, und wie wir ihn beherrschen können. Übungen des Raja Yoga umfassen Affirmation, Visualisierung, Achtsamkeit, Selbst-beobachtung und die verschiedensten Meditations-techniken.
- Jnana Yoga ist der Yoga des Wissens. Jnana Yoga ist der philosophische Teil des Yoga. Jnana Yoga stellt Fragen wie: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist wirklich? Was ist Glück? Im Jnana Yoga werden Karma und Reinkarnation erklärt und Meditationstechniken gegeben, um die Wahrheit in sich selbst intuitiv zu erfahren. Bhakti Yoga ist der Yoga der Hingabe und Liebe zu Gott.
- Karma Yoga ist der Yoga der Tat. Karma Yoga lehrt, das Schicksal als Chance zu begreifen. Karma Yoga gibt uns Techniken, Entscheidungen richtig zu treffen und jeden Teil unseres Lebens zu spiritualisieren. Karma Yoga ist auch der Yoga des selbstlosen Dienstes. Karma Yoga hilft, die Grenzen des eigenen Egos zu transzendieren und sich eins mit allen Wesen zu fühlen.
Tiefenentspannung
Am Ende jeder Yogastunde gibt es eine Tiefenentspannung, die etwa 10-15 Minuten dauert. Dabei liegt man auf dem Rücken und entspannt systematisch alle Teile des Körpers und schließlich auch den Geist. Gerade die Entspannung ist für den modernen Menschen besonders wichtig. In der Entspannung werden Streßhormone abgebaut, das Immunsystem gestärkt, Heilprozesse gefördert, geistige Stärke und Ruhe wiederhergestellt.
Vollständige Entspannung kommt nicht einfach so von selbst, sonderm muß geduldig und systematisch gelernt werden.
Kalorienverbrauch
Eine 70 kg schwere Person verbrennt in einer Stunde rund 196 kcal bei mittlerer Intensität.